Undichtes Flachdach, Villa Savoye, Le Corbusier, 1931:
Schon eine Woche nach dem Einzug leckte die Decke über dem Schlafzimmer des Sohnes der Familie, der Junge zog sich schließlich eine Erkältung zu die sich zu einer Lungenentzündung auswuchs und zu einem einjährigen Sanatoriumsaufenthalt führte. Die Probleme bestanden fort und wurden schlimmer.
6 Jahre später schreibt die Bauherrin an Le Corbusier: „ es regnet in den Flur, es regnet auf die Treppe, und die Garagenwand ist pitschnass. Schlimmer ist, dass es immer noch in mein Bad regnet. Bei schlechtem Wetter wird es geradezu überschwemmt, da das Wasser selbst durch das Oberlicht hereinströmt“.
Der Architekt versprach sich zu kümmern, nutzte aber die Gelegenheit auf die Begeisterung der Fachwelt für seine Entwürfe hinzuweisen und schrieb: „Sie sollten im unteren Flur ein Gästebuch auslegen und alle Ihre Besucher bitten, sich mit Namen und Adresse darin einzutragen. Sie werden sehen wie rasch Sie manch bedeutsames Autogramm gesammelt haben“.
Nach: Alain de Botton, „Glück und Architektur, von der Kunst daheim zuhause zu sein“ S. Fischer Verlag